Zusammenfassung
Es besteht keine Veranlassung, das System des deutschen klinischen Unterrichtes von
Grund aus zu ändern. Diese Aufgabe wäre bei der großen Zahl der Studierenden auch
technisch im Rahmen der Universität nicht möglich. Wohl aber ist es erwünscht, gewissen
Mängeln der Ausbildung, die anerkannt werden, entgegenzutreten. Das sind: Die „Passivität”
des Studierenden, d. h. der Mangel eigener praktischer Arbeit am Krankenbette, das
Fehlen vorbereitender Vorlesungen vor Besuch der Klinik, die Überbürdung des Stundenplanes
in den späteren Semestern. Mittel zur Abhilfe: Zwangsfamulaturen während der Ferien
nach Art des englischen „clinical clerking”, Versuche, auch im Semester älteren Klinizisten
eine z. T. seminaristische Ausbildung zu bieten, Einrichtung klinischer Vorlesungen
für Anfänger und endlich Beschränkung der Stundenzahl durch sinngemäße Vereinbarungen,
wobei Vorlesungen und Kurse, die für verschiedene Jahrgänge bestimmt sind, kollidieren
sollen.